Die Geschichte des Trinkwassers in Halle

Das Gebiet zwischen Harz und Elbe gilt mit einem durchschnittlichen Niederschlag von 450mm pro Jahr als
niederschlagsärmstes Gebiet Deudschland. Um stets das kühle Naß nutzen zu können, machte 1462 ein
Barfüßermönch den Vorschlag zurAnlage einer Wasserkunst in Halle. Die reichsten Bürger der Stadt ließen
1474 mit Förderung des Rates unterhalb der Neumühle eine Wasserkunst errichten, von der aus Wasser durch Röhren zu den Häusern und Plätzen der Stadt gepumpt wurde. Um 1600 wurde diese und eine zweite Wasser-
kunst von der Stadt übernommen. Leider erwies sich der Platz an der Neumühle als sehr ungünstig, da viele
Abfälle und Kadaver dort entsorgt wurden und sich die Einmündung städtischer Kanäle als nachteilig auswirkte. Das war auch der Grund,weshalb in Halle immer wieder Typhus, Nervenfiber, Cholera auftraten.
Nachdem man das mangelhafte Trinkwasser als Urheber der Krankheiten erkannt hatte, suchte man nach einer
anderen Lösung. Eine wasserhaltige Kiesschicht in der Beesener Aue wurde gefunden und dort das erste Wasserwerk erbaut.
Am 10.August 1868 lief erstmals Wasser durch Leitungen vom Hauptwasserwerk Bessen bis an die Schwelle jeden Hauses. Die tägliche Fördermenge betrug 4600 Kubikmeter, die mit Hilfe von drei Hochbehältern und einem Niederbehälter durch Rohre mit 400-600 mm Durchmesser floß. Dieses Wasser war für Bürger kostenlos,
was sich schnell als Nachteil herausstellte. Den verschwenderischer Umgang mit Wasser (z.B. Hausfrauen
ließen Wasser Tag und Nacht laufen, damit es immer frisch war ) verkraftete das Wasserwerk nicht.
Seither bezahlt nicht nur das Gewerbe, sondern jeder Haushalt für das Wasser.
" Der Wasserdruck ist
jetzt wieder normal..."
Geschichte des Abwassers

Vor 1850 führten die Hallenser ihr Abwasser über verschiedene Kanäle und offene Gräben direkt zur Saale,
die dadurch erheblich verschmutzt wurde.
Der starke Anstieg der Einwohnerzahl in dieser Zeit und das Verschlechtern der hygienischen Verhältnissen machten es notwendig, Abwasser zu sammeln und zu säubern. Aus diesem Grund ging 1915
auf der Halbinsel Tafelwerder in Throta eine Kläranlage in Betrieb. Das städtische Kanalnetz hatte zu dieser
eine Länge von 160 Kilometern. Mitte der 20er Jahre wuchs die Verschmutzung durch die verstärkte Zufuhr
industrieller Abwässer. Die Badeanstalten, die Anfang des 19. Jahrhunderts am Saaleufer entstanden,
musten aus hygienischen Gründen geschlossen werden. Um 1950 kam es zur Eingemeindung von Rand -
gebieten um Halle und in den sechziger bis achtziger Jahren zum intensiven Wohnungsneubau in Halle -
Neustadt und in Halle. Diese Situation machte den Bau von zwei weiteren modernen Klärwerken notwendig
Im Jahre 1976 begann die Kläranlage Süd mit einer mechanischen und biologischen Klärstufe ihren Betrieb.
Später erhielt sie noch eine chemische Klärstufe. Eine solche besitzt auch die Kläranlage Nord.
" Ich nehme es mit in die Werkstatt-
und Ende nächster
Woche haben Sie
es wieder..."